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Außenseiter ganz oben: Europas sensationellste Titel

Da Leicester City seinen beachtlichen Triumph perfekt gemacht hat und englischer Meister geworden ist, blickt UEFA.com in den zwölf Topligen Europas auf die sensationellsten Meister zurück.

Nottingham Forest feierte 1977/78 den Meistertitel
Nottingham Forest feierte 1977/78 den Meistertitel ©Getty Images

Da Leicester City seinen beachtlichen Triumph perfekt gemacht hat und englischer Meister geworden ist, blickt UEFA.com in den zwölf Topligen Europas auf die sensationellsten Meister zurück.

Belgien: Genk (1998/99)
Gegründet 1988, stieg Genk 1996 in die erste Liga auf und war drei Jahre später ganz oben angekommen. "Der Vorstand hat auf meine Wünsche gehört und wir hatten super Mitarbeiter", erinnert sich der damalige Trainer Aimé Anthuenis nach dem dritten Titel im Jahr 2011. "Viele dieser Menschen arbeiten weiterhin dort. Das sorgt für Kontinuität."

England: Nottingham Forest (1977/78)
Brian Clough führte Derby County im Jahr 1971/72 zur Meisterschaft und sorgte für eine große Überraschung, doch bei Forest setzte er dem noch einen drauf. Ein Jahr zuvor war das Team fast abgestiegen und den Spielern wurde nachgesagt, sie hätten ihren Zenit schon längst überschritten. "Ich bin ein klein wenig dumm und ein klein wenig Idealist", so der Trainer später. "Wir wollten für Unterhaltung sorgen, die Stadien voll kriegen und Menschen glücklich machen." Mission erfüllt!

Olivier Giroud war Schlüsselspieler bei Montpellier
Olivier Giroud war Schlüsselspieler bei Montpellier©AFP/Getty Images

Frankreich: Montpellier (2011/12)
Monaco (1978), St-Etienne (1964) und Bordeaux (1950) gewannen den Titel als Aufsteiger, aber der Triumph von Montpellier im Jahr 2012 war vor allem deshalb so außergewöhnlich, weil Paris-Saint German nach der katarischen Übernahme im Jahr zuvor enorm viel Geld ausgegeben hatte und haushoher Favorit war. René Girard und Montepellier war dies egal. "Diese Leistung zeigt, dass man vor niemandem Angst haben muss und das Geld keine Tore schießt", jubelte Girard später.

Otto Rehhagel
Otto Rehhagel©Getty Images

Deutschland: Kaiserslautern (1997/98)
Mit einem 1:0 beim FC Bayern München sorgte Kaiserslautern für den ersten Paukenschlag einer bemerkenswerten Saison. Die Elf von Otto Rehhagel hatte sich in der Saison davor in der 2. Bundesliga so sehr an das Siegen gewöhnt, dass man auch im Oberhaus nicht anders konnte. Einen Spieltag vor Schluss waren die Würfel gefallen. "So etwas wird nie wieder geschehen", meinte Rehhagel nach dem Titelgewinn. Auf Vereinsebene mag dies ja zutreffen, aber "König Otto" übertraf sich vielleicht selbst, als er Griechenland zum Titel bei der UEFA EURO 2004 führte.

Griechenland: Larissa (1987/88)
Mit einem 1:0-Triumph über Iraklis krönte sich Larissa am vorletzten Spieltag zum griechischen Meister. Es ist bis heute das einzige Mal, dass eine Mannschaft den Titel holte, die nicht aus Athen oder Thessaloniki kam. "Wir haben von null angefangen", erinnert sich der polnische Trainer Jacek Gmoch, der auf junge Talente aus der Region setzte. "Wir haben neun Spieler geholt und die Ergebnisse haben nicht lange auf sich warten lassen. Der Meistertitel war kein Zufall."

Verona-Spieler 30 Jahre nach dem großen Triumph
Verona-Spieler 30 Jahre nach dem großen Triumph©Getty Images

Italien: Verona (1984/85)
Verona hatte nach dem Aufstieg in die Serie A mit Platz vier und Platz sechs aufhorchen lassen, aber niemand hätte ernsthaft daran geglaubt, dass die Elf von Osvaldo Bagnoli in der Saison 1984/85 ganz oben landen würde. Die Neuverpflichtungen Hans-Peter Briegel und Preben Elkjær waren dabei entscheidend. "Ich bereue nicht, dass ich nie für einen großen Verein gespielt habe", erklärte Elkjær, der gegen Juventus ein Tor erzielte, obwohl ihm ein Schuh fehlte. "Dieses Verona, das war die größte Mannschaft überhaupt."

AZ unterlag im UEFA-Pokal-Endspiel 1981
AZ unterlag im UEFA-Pokal-Endspiel 1981©Getty Images

Niederlande: AZ Alkmaar (1980/81)
Ajax, Feyenoord und PSV hatten seit 1964 die Meisterschaft unter sich ausgemacht, aber in der Saison 1980/71 konnte das von Georg Kessler trainierte AZ das Double holen und drang bis in das Endspiel des UEFA-Pokals vor. "Ich habe 1978 mit einer durchschnittlichen Mannschaft angefangen und in den drei Jahren habe ich sie weiterentwickelt." Danach musste AZ lange auf eine erfolgreiche Zeit warten, ehe man unter Louis van Gaal im Jahr 2009 wieder Meister wurde.

Boavista-Trainer Jaime Pacheco
Boavista-Trainer Jaime Pacheco©Getty Images

Portugal: Boavista (2000/01)
55 Jahre, nachdem Os Belenenses in Portugal als erste Mannschaft die Hegemonie der Großen Drei – Benfica, Porto und Sporting CP – brechen konnte, legte Jaime Pachecos Boavista für die kleinen Vereine nach. Es war eine Mannschaft ganz nach dem Sinne Pachecos geformt – sie kämpfte um jeden Ball wie um ihr Leben. Ein 1:0-Sieg gegen den damaligen Tabellenführer und Stadtrivalen Porto Mitte der Saison ließ die Panther die Tabellenspitze übernehmen und nach einem 3:0 gegen Aves war der Titel einen Spieltag vor Schluss dann unter Dach und Fach.

Kurban Berdyev
Kurban Berdyev©Getty Images

Russland: Rubin Kazan (2008)
Kazan kannte man eigentlich eher durch Eishockey, Basketball und Volleyball, was sich änderte, als man zum 50-jährigen Vereinsbestehen Sergei Semak, Gökdeniz Karadeniz, Serhiy Rebrov und Savo Milošević verpflichtete. Die Mannschaft von Kuban Berdyev gewann die ersten sieben Spiele und gab Platz eins danach nicht mehr ab. "Es dauerte sehr lange, bis wir diesen Erfolg erreicht hatten und wir erhielten ihn dank Allah", sagte der legendär asketische Coach, der mit der Titelverteidigung im Folgejahr bewies, dass die Meisterschaft 2008 keine Eintagsfliege war.

Atlético's 2014 title celebrations
Atlético's 2014 title celebrations©AFP

Spanien: Atlético Madrid (2013/14)
"Heute ist einer der wichtigsten Tage in der Geschichte des Vereins", erklärte Trainer Diego Simeone, nachdem seine Mannschaft als spanischer Meister feststand und nach neunjähriger Dauer das Duopol von Real Madrid und Barcelona beenden konnte. Mit einem 1:1 in Barcelona am letzten Spieltag sicherte sich Atlético seine zehnte Meisterschaft – und die erste seit 1996. Die Rojiblancos verloren nur vier Saisonspiele und ließen in 38 Ligapartien lediglich 26 Gegentreffer zu.

Buraspors berühmter Krokodil-Jubel
Buraspors berühmter Krokodil-Jubel©Bursaspor

Türkei: Bursaspor (2009/10)
Bursaspors Meisterschaft ist zweifelsohne die größte Überraschung in der Geschichte der türkischen Süper Lig – sie sind seit 1984 außerdem der einzige Meister, der nicht aus Istanbul kommt. Mit Schlüsselspielern wie Pablo Batalla, Volkan Şen, Sercan Yıldırım und Ozan İpek sicherte man sich den Titel letztlich durch ein 2:1 bei Beşiktaş, nachdem Fenerbahçe zuhause gegen Trabzonspor nicht über ein 1:1 hinausgekommen war. "Wir waren immer zur Stelle, wenn Fenerbahçe Punkte gelassen hat", sagte Trainer Ertuğrul Sağlam. "Ganz Bursa hat Geschichte geschrieben."

Ukraine: Tavriya Simferopol (1992)
Seit der ersten Meisterschaft überhaupt, die 1992 über vier Monate und in zwei Gruppen ausgespielt wurde, haben Shakhtar Donetsk und Dynamo Kyiv jeden Ligatitel unter sich ausgemacht. Tavriya gewann damals zwar seine Gruppe, doch Anatoliy Zayaevs Mannschaft war im Finale in Lwiw gegen den anderen Gruppensieger, Dynamo, nur krasser Außenseiter. Serhiy Shevchenko hielt sich allerdings nicht an das Drehbuch und erzielte 14 Minuten vor dem Ende das einzige Tor der Partie, welches das mittlerweile aufgelöste Tavriya zum Meister machte.