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Die EM 2024 als "Turnier für alle"

Botschafterin Celia Šašić ist zusammen mit Turnierdirektor Philipp Lahm das Gesicht der UEFA EURO 2024 in Deutschland, zudem ist die 34-Jährige seit einem Jahr DFB-Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität.

Celia Šašić, Botschafterin der EURO 2024
Celia Šašić, Botschafterin der EURO 2024 ©DFB

Celia Šašić, die 111 Begegnungen für die deutsche Nationalmannschaft bestritten hat, ist in Hersel aufgewachsen, einem Dorf zwischen Köln und Bonn. Beim TuS Germania Hersel hat sie auch ihre Karriere gestartet, mit fünf Jahren hat sie dort mit dem Fußballspielen begonnen. Šašić erinnert sich, dass die Sportanlage der Treffpunkt für fast alle Einwohner des Dorfes war – und bis heute auch noch ist.

"Der TuS Germania Hersel ist ja nur ein Beispiel für Tausende Vereine, die es in Deutschland gibt und in denen hervorragende Arbeit geleistet wird. Das kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Hier kommen die Menschen zusammen, um sich auszutauschen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, um sich ehrenamtlich zu engagieren. Und das Schöne ist, dass Herkunft, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung keine Rolle spielen. Jeder und jede ist willkommen. So muss es sein. Das Ehrenamt ist unersetzlich und wird leider viel zu oft nicht genug wertgeschätzt", so Šašić.

Philipp Lahm über die EM 2024

Die Strahlkraft der UEFA EURO 2024 will sie auch nutzen, um ihre Themen Gleichstellung, Diversität und Ehrenamt weiter im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu positionieren. "Für mich geht die Bedeutung einer EURO weit über den sportlichen Aspekt hinaus", sagt sie.

"Natürlich wollen alle spektakulären Fußball erleben. Alle wollen die großen Stars sehen. Das ist auch richtig und wichtig so. Aber mir ist es ein Anliegen, Deutschland als weltoffenen Gastgeber zu präsentieren. Lasst uns hier gemeinsam eine große Party feiern! 2006 haben wir es auch geschafft."

Šašić: "Eine EURO organisieren, die Gemeinschaft stiftet"

Gemeinsam mit Philipp Lahm ist Šašić im Moment viel unterwegs, um für das Turnier zu werben. Sie sind sich einig, dass die EURO 2024 nur dann ein Erfolg wird, wenn sie ein Turnier für alle wird. Eine besondere Bedeutung kommt in dieser Frage den vielen Ehrenamtlichen in Deutschlands 24 000 Fußballvereinen zu.

"Die EURO 2024 soll ein Motor für das Gemeinwohl werden und den vielen Ehrenamtlichen in unserem Land eine Bühne geben", so Šašić.

Leidenschaft Frauenfußball

Ein weiteres großes Thema im Leben von Šašić ist der Frauenfußball. Sie weiß, wovon sie spricht. Sie gewann mit der DFB-Auswahl zweimal den Titel bei einer Women’s EURO und mit dem 1. FFC Frankfurt die Women’s Champions League, ehe sie mit 27 Jahren ihre Karriere beendete

"Zu meiner Zeit war es völlig normal, dass man nebenbei noch arbeiten ging oder studierte", sagt Šašić. "In der Zwischenzeit hat sich die Situation verbessert und die Spielerinnen können sich mehr auf den Fußball konzentrieren. Dennoch geht auch heute die Schere in der Frauen-Bundesliga zwischen den Topvereinen und denen in der unteren Tabellenhälfte zu weit auseinander. Hier sind auch wir als DFB gefordert, die Verhältnisse zu verbessern."

Im Rückblick auf ihre Karriere blickt Šašić auch über die sportlichen Aspekte hinaus. "Ich bin auch durch den Fußball sozialisiert worden", sagt sie. "Innerhalb einer Mannschaft lernt man ganz automatisch zahlreiche Dinge, die einen im Leben weiterbringen."

Sie nennt Beispiele, die ihr spontan einfallen – Fairness, Pünktlichkeit, das Akzeptieren anderer Meinungen, das grundsätzliche Verhalten in einer Gruppe, der Umgang mit Siegen und Niederlagen.

Sie hat jetzt einen anderen Blick auf den Fußball. Sie schaut von außen darauf, hat das große Ganze im Blick. Besonders im Fokus hat sie logischerweise die WM der Frauen, die in diesem Sommer in Australien und Neuseeland stattfinden wird. Deutschland startet am 24. Juli gegen Marokko in das Turnier.

"Unsere Nationalmannschaft hat im vergangenen Sommer bei der EM in England Werbung in eigener Sache gemacht – in sportlicher Hinsicht sowieso. Aber auch darüber hinaus haben unsere Spielerinnen viele Sympathien erworben. Auch deshalb ist so eine Euphorie entstanden, die wir jetzt unbedingt mitnehmen müssen", sagt Šašić.

"Wir haben die Messlatte bei diesem Turnier sehr hochgelegt", betont Šašić. "Wir haben gezeigt, dass wir wieder zur absoluten Weltspitze gehören. Deshalb bin ich auch davon überzeugt, dass wir bei der Weltmeisterschaft eine gute Rolle spielen können."

Célia Šašić – Mein magischer Moment

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